Macrotopia

Kleine Welt – ganz groß

Diesen Wassertropfen habe ich an einem Rebenblatt hängend fotografiert. Der Tropfen stammt nicht vom nächtlichen Regen, denn der Rebstock steht unter einem Glasdach. Die Pflanze selbst presst Wasser durch Randspalten aus, diesen Vorgang bezeichnet man als Guttation.

(Ein)Blick in die Blüte des Roten Fingerhutes

Der Eingang zur Blüte strotzt vor so genannten Sperr-Haaren. Diese sollen verhindern, dass ungebetene Gäste in die Blüte eindringen, und das sind Insekten, die wegen ihrer Kleinheit nicht in der Lage sind die Bestäubung durchzuführen. Gern gesehene Gäste jedoch wie die Hummeln haben keine Schwierigkeiten die Barrikade zu überwinden. Im Blüteninneren befinden sich vier Staubblätter mit je zwei Staubbeuteln. Zwei der vier Staubblätter haben ihren Pollen bereits freigegeben. Der Griffel ragt zwar schon aus der Blüte, die Narbenlappen sind aber noch nicht geöffnet und können daher nicht mit eigenem Pollen belegt werden, Selbstbestäubung ist daher ausgeschlossen. Man nennt dieses Verhalten Proterandrie (Vormännigkeit). Erst wenn die Staubbeutel leer sind, wechselt die Blüte in die weibliche Phase, die Narbenlappen spreizen auseinander und können von den Bestäuberinsekten mitgebrachten Fremdpollen abstreifen.

(Seiten)Blick in eine aufgeschnittene Blüte

Vorsicht beim Hantieren mit Blüten des Roten Fingerhutes ist angebracht, denn die Pflanze ist hochgradig giftig. Hauptwirkstoff ist das Herzglycosid Digitoxin.

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taxus.bac.40Die  „Liebes-Falle“  der Eibenblüte: Die weibliche Blüte der Eibe (Taxus baccata) scheidet einen Flüssigkeitstropfen aus, an dem die vom Wind verfrachteten Pollen haften bleiben.

dactylorhiza.maj.10Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis): Die beiden Pollinien wurden mit einem Grashalm aus den Pollenfächern herausgezogen.

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Vergleich der Streukegel (Antheren) von Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum), Abb. oben,  und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) Abb. unten

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Pollinarium von einer Phalaenopsis-Blüte, haftend an einer Präpariernadel.

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